Ein Ameisenhaufen, Mini-Frösche, ein Salamander, ein Oberschenkelknochen vom Reh, ein Hoola-Hoop-Reifen – das waren Entdeckungen, die Kinder Mitte August beim „Da staunst du aber!“-Kindergottesdienst gemacht haben. Wir hatten zu einem 2 ½stündigen Highlight in den Kirchenforst am Schäferhof eingeladen. Rund 30 Kinder und 10 begleitende Eltern waren der Einladung gefolgt. Das Team hatte vier Stationen vorbereitet, an denen die kleinen Besucher spielerisch Interessantes über den Wald herausfinden konnten. Bei „Wer lebt im Wald?“ gab es unter der Anleitung von der jungen Forstwissenschaftlerin Katharina Wiese Geweihe, Schädel von Fuchs und Kaninchen sowie einen präparierten Marder und Sperber aus nächster Nähe zu bestaunen. Auch Anfassen war hier erlaubt und wurde reichlich genutzt. An einer frisch geschnittenen Baumscheibe konnten die Kinder Jahresringe zählen und so das Alter eines umgestürzten Baumes bestimmen. Bei einem Baumarten-Memory sortierten die Kinder Zweige, Zapfen und Stammschnitte einander zu und lernten so die Hauptbaumarten eines hiesigen Waldes kennen. Fühlkisten forderten das Gespür der Kinderfinger heraus.
„Wer arbeitet im Wald?“ Förster Lennart Hatesohl brachte den Kindern und Eltern sein Fachwissen nah. Die Kinder lernten Mess- und Arbeitswerkzeuge von Förstern und Waldarbeitern kennen. Sie durften sich selbst am Sägen ausprobieren und merkten dabei, dass Waldarbeit nie Alleinarbeit sein kann. Sie verstanden auch, dass es mehrere Generationen braucht, bis ein Baum ausgewachsen ist, im Wald „geerntet“ werden kann und dass der Förster meist nicht das Ergebnis seiner Arbeit sieht. Försterhund Frieda verfolgte alle Geschehen geduldig und ließ sich gerne streicheln.
Bei weiteren Stationen ging es darum, die Sinne zu schärfen: typische Baumsorten zu er-riechen und einen hügeligen Weg mit verbundenen Augen zu bewältigen. Der eigens vom Team aufgehängte Hoola-Hoop-Reifen lud zum Werfen mit Zapfen ein. Auch die Frage, wie wir den Wald schützen können, wurde hier spielerisch durchdacht.
Der Abschluss des Vormittags fand genau wie der Beginn auf den Dünen hinter dem Schäferhof statt. Der leichte Regen bei angenehmer Lufttemperatur störte dabei nicht. Jedes Kind durfte sich eine frisch gesägte Birken-Baumscheibe mitnehmen und Tierpostkarten – neben der Gemeinschaft, vielen Eindrücken aus dem schönen Waldstück und neuem Wissen über Bäume und Wald.